Meditation ist das siebte der acht Glieder im Raja Yoga System. Dhyana kann aus dem Sanskrit ins Deutsche übersetzt werden mit das Sinnen, Nachdenken, Betrachtung, Andacht.
Wenn Du überhaupt nichts tust, weder körperlich, noch geistig, auf keiner Ebene, wenn alle Aktivitäten aufgehört haben und Du einfach nur bist - pures Sein - das ist Meditation. Meditation ist ein Bewusstseinszustand. Man muss sich nicht aus dem Leben zurückziehen, um Meditation auszuüben. Man sollte lernen in seiner Mitte zu bleiben. In der Meditation begibst Du Dich in die Mitte des Zyklons, wirst zum Auge des Hurrikans, statt Dich außen von ihm herumwirbeln zu lassen. Das Leben wird durch Dhyana klarer, intensiver und kreativer. Du hast Distanz, bist ein stiller Wächter auf dem Berg, der alles von oben betrachtet. Du bist der, der zuschaut und nicht der, der handelt. Durch Meditation entsteht eine komplett neue Orientierung, denn die Spannungsmuster der körperlichen, mentalen und emotionalen Spannungen, die in den Tiefen der Persönlichkeit verborgen liegen, lassen sich durch Dhyana Yoga lösen. Durch Dhyana Yoga kann die Lebensweise und Persönlichkeit neu ausgerichtet und verändert werden. Durch Yoga erlangen wir einen Zustand der mentalen Ruhe, welche den gesamten Körper beeinflusst und die Spannungen löst. Unser Gehirn ist in ständiger Erregung und Angst, selbst wenn wir schlafen, sind die Gehirnwellen negativ gepolt. In diesem Zustand ist das Gehirn der Ausgangspunkt aller schlechten Gedanken und unsere Persönlichkeit kommt verzerrt zum Ausdruck. Meditation basiert auf einer einfachen Einsicht: Anstatt gegen sich selbst anzukämpfen und zu versuchen noch besser zu werden oder den Vorstellungen anderer zu entsprechen und ihnen gerecht zu werden - beginne einfach sich selbst anzunehmen, so wie Du bist. Wenn du aufhörst Dich zu rechtfertigen und Du nicht mehr darüber nachdenken musst, welchen Eindruck Du bei anderen erweckst, wenn Du Deine Gefühle und Wünsche nicht mehr verbergen musst, auch nicht vor Dir selbst, sondern sie offen dem Bewusstsein offenbarst, dann wir Heilung von selbst eintreten. Unser Kopf ist wie ein Biocomputer. Wenn Du ihn brauchst, benutze ihn. Wenn nicht, lerne den Ausschaltknopf zu benutzen und ihn anzuschalten, wenn Du ihn brauchst.
"Wie das Wasser die Form seines Behälters annimmt, so nimmt das Denken, wenn es einen Gegenstand betrachtet, dessen Form an. Wenn man über die alles durchdringende Gottheit nachdenkt, die man verehrt, wird man am Ende durch lange un dununterbrochene Verehrung dieser Gottheit gleich. Wenn Öl von einem Gefäß ins andere gefühlt wird, kann man den stetigen Fluß betrachten. Wenn der Strom der Konzentration nicht unterbrochen wird, erwacht der Zustand der Meditation. Wie der Draht in einer elektrischen Glühbirne glüht und leuchtet, wenn Strom ungestört hindurchfließt, so wird das Denken des Yogi durch Dhyana erleuchtet. Körper, Atem, Bewusstsein, Verstand und Ich werden in das Objekt seiner Kontemplation, den Universalen Geist, integriert. Es gibt kein anderes Gefühl als den Zustand höchster Glückseligkeit. Wie ein Blitz sieht der Yogi Licht, das jenseits Erde und Himmel aufflammt. Er sieht das Licht, das in seinem Herzen scheint. Er wird selbst für sich und andere zum Licht." (B.K.S. Iyengar)