Yoga ist keine Religion, es ist eine praktische Lebensphilosophie, die alle Aspekte des Lebens umfasst. „Hatha“ bedeutet „Kraft“ und deutet mit den Silben „Ha“ (Sonne) und „Tha“ (Mond) auf ein Grundprinzip der Lehre hin: Ausgleich zwischen Körper und Geist. Mit der Yoga-Praxis sollen die vorhandenen Dualitäten ausgeglichen und harmonisiert werden.
Der Weg zu sich führt über den Körper
Hatha Yoga ist ein Übungsweg. Praktiziert werden klassischerweise Körperhaltungen (Asanas), Meditation (Dhyana) und Atemübungen (Pranayama). Traditionell ist das Ziel von Hatha Yoga die Befähigung zum Raja Yoga, der Herrschaft über den Geist. In der westlichen Auslegung dient Hatha Yoga vor allem dazu, den Körper beweglich und gesund zu erhalten und Entspannung und Ausgeglichenheit zu fördern. Unser Körper spiegelt die Art und Weise wieder, wie wir leben, uns ernähren und welches Maß an Aufmerksamkeit wir unserem Körper schenken.
Dieser ist ein biologischer, komplexer und hochintelligenter Selbstregulierungsmechanismus. Er "weiß", wann er Hunger hat, wann er Bewegung oder Schlaf braucht und was ihm gut oder nicht gut tut. Der Verstand hat oft andere Vorstellungen, was wir brauchen und nach welchen Maßstäben wir uns richten.
Der Alltag ist häufig geprägt von Zeitdruck, Stress und wenig Bewegung. Geformt von Eltern, Schule, Meinungsbildern, Medien (!), etc. werden Ideen und Vorstellungen übernommen, die uns noch mehr von unserem Selbst entfernen. Wir verlernen mit der Zeit, auf unseren Körper, unsere Intuition und unser Herz zu hören. Aus dem Dialog zwischen Körper und Geist entwickelt sich ein Gegeneinander, statt ein Miteinander. Der Verstand zwingt den Körper gegen seine natürlichen Bedürfnisse zu funktionieren und gibt andere Rhythmen vor. Was hat das alles mit Hatha Yoga zu tun?